Analoger Käse – Digitale Welt
22. März 2010 von werner
Also ich weiß ja nicht was Sie alles wissen werter Leser – aber ich hätte noch nie etwas von einem "Digitalen Käse" gehört. Sie etwa? Wenn dem so ist, würde ich gerne mein Wissen aufstocken um die Erfahrung des digitalen Käses.
Also jetzt mal langsam. Die Zeitungen waren ja voll mit der Story um den "Analogen Käse". Was ist bitte an einen Käse nicht analog?
Ich versuche mir gerade vorzustellen wie eine Wurst digital wäre. Die digitale Extrawurst – in Deutschland auch liebevoll Pariser genannt – Pariser?? Nennt man so nicht Kondome? Und was bitte ist dann eine Kalbs-Pariser? Kondome für Jungstiere? Aber lassen wir das lieber, das ist eine andere Geschichte!
Zurück zu unserer digitalen Extrawurst und der Bitte beim Fleischhauer um eben 20dag dieser Wurst frisch aufgeschnitten.
Der Fleischhauer nimmt einen 200 DVD fassenden Zylinder und schiebt die Ersten 20 DVD's von diesen, legt Ihn nochmals zur Kontrolle auf die Waage (welche exakt 20,000dag anzeigt), packt Sie ein und gibt Sie mir.
Zu Hause am Esstisch sind bereits die in den Tisch eingearbeiteten Superflat-Screens eingeschalten – schnell noch eine "Digi-Wurst-DVD" eingelegt und schon sieht man die Scheibe Extrawurst – durch integrierte Duftdüsen ströhmt auch der Extrawurst-Duft in die Nase.
MAHLZEIT!!
Zurück aber nun zu unseren Analogen Käse!
Wann ist Käse digital und ab wann ist er analog?
Nun ein Beispiel anhand vom Bauern Sepp.
Bauer Sepp ist Milchbauer und hat viele Kühe. Bauer Sepp lässt sich jeden Tag um 5h von seinen digitalen Wecker wecken. Analog bewegt er sich in die Küche, wo der Kaffee bereits aus der digitalen Kaffeemaschine ins analoge Kaffeeheferl fließt. Analog Kaffee gedrunken, analog Zähne geputzt und analog angezogen, geht Bauer Sepp in den Stall wo seine analogen Kühe stehen um diese digitalanalog zu melken.
Digitalanalog??
Ja! Analog weil die Saugnäpfe durch analoge Saugimpulse funktionieren – Digital weil diese Impulse digital gesteuert werden – Also Digitalanalog.
Die digitalanalog gemolkene Frischmilch fließt analog in einen digital überwachten Kühlsilo und wartet auf das analoge Abfüllen durch den Molkereibetrieb.
In der Molkerei wird die Frischmilch analog aber digital überwacht zu den verschiedensten Produkten verarbeitet.
Die fertigen Produkte werden dann noch digital gesteuert verpackt und analog in die Lagerhallen transportiert, wo Sie wiederum digital überwacht der richtigen "analogen" Umgebungsluft ausgesetzt werden.
Was aber ist mit unseren Käse passiert?
Der wurde in die digital überwachten Reifekammern gebracht, wo er analog seine Löcher bekommen kann und von Zeit zu Zeit digital gesteuert von einem Roboter gewendet wird, bis er seine analoge Reife hat.
Digital gesteuert wird er analog aus seinen Fach gehoben und zur analogen Verpackungseinheit befördert wird – man staune, auch diese ist digital gesteuert.
Wird noch analog verladen und analog im Geschäft in die Feinkostabteilung gebracht, dort analog vom Kunden genommen und schlußendlich analog gegessen.
Ich will mir ehrlich geagt einen digitalen Käse gar nicht vorstellen wollen.
Auch will ich nicht wirklich was über die ganzen Genzüchtungen wissen und schon gar nicht was wirklich im Essen drinnen ist. Denn die Hälfte von den Inhaltsstoffen die im Essen drinnen sind, verstehen wir sowieso nicht und würden nur den Gusto verderben.
Kann man denn heute wirklich noch so sicher sein wenn "BIO" oder "100% Natur" draufsteht, dass das auch wirklich stimmt?
Bestes Beispiel – Freiland Hühnereier – wo leben bitte so viele Hühner im Freiland, dass diese Menge an Eiern überhaupt (tagtäglich) angeboten werden können??
Aber das ist eine andere Geschichte – ich mach mir jetzt ein Wurstbrot!